Aus der Presse

Aufregung um neue GDS-Gebühr

Travel Manager fordern von den Reisebüros alternative Buchungswege. Denn ab September kostet der Ticketkauf via Amadeus & Co. 16 Euro mehr.

Was ist für Travel Manager und Geschäftsreisende das kleinere Übel? Buchen sie ihre Tickets künftig direkt bei Lufthansa, sparen sie pro Flugschein 16 Euro. Nutzen sie weiterhin ihr Geschäftsreisebüro (egal, ob offline oder online), wird´s zwar teurer, sie erhalten jedoch einen Vergleich mit den Preisen anderer Gesellschaften. Und könnten somit am Ende doch sparen.

Tatsache ist: Für Tickets, die ab 1. September 2015 gültig sind, müssen Travel Manager eine Zusatzgebühr von 16 Euro zahlen. Das gilt für alle Flugscheine, die übers Geschäftsreisebüro und damit über ein Reservierungssystem (GDS) gekauft werden.

...

Die neue Gebühr...

...beträgt 16 Euro pro Ticket.

...gilt für LH, Austrian, Swiss, Brussels und auf LH gebuchte Germanwings-Flüge, nicht aber für von LH ausgeführte United-Flüge.

...wird auch für Großkunden nicht rabattiert.

...ist nur bei Buchungen direkt über Lufthansa.com, LH-Agent.com und Call Center vermeidbar.

...könnte demnächst über Online-Buchungssoftware mit direkter Schnittstelle zur Airline wegfallen. Dieser Weg ist laut Lufthansa geplant.

...

Pro Firma 50.000 Euro mehr durch GDS-Gebühr

...

Die Travel Manager sind sauer. "Mit dem Entgelt nimmt die Lufthansa massiv Einfluss auf die Buchungsprozesse deutscher Unternehmen", kritisiert VDR-Präsident Dirk Gerdom. Dadurch entstünden den Firmen Zusatzkosten in Millionenhöhe. Um wie viel teurer es genau werden könnte, hat die Hamburger Beraterin Liane Feisel mit Hilfe ihrer Datenbank "Trendy" ausgerechnet. Auf Basis des Bruttoflugvolumens von 75 Unternehmen kommt sie auf einen Mehrbetrag von insgesamt 3,8 Mio. Euro pro Jahr. "Im Mittel bedeutet dies pro Firma jährliche Zusatzkosten von gut 50.000 Euro", erklärt Liane Feisel. "Das entspricht fast den Vollkosten eines Reisebüro-Mitarbeiters."

Klar ist: Die Geschäftsreisebüros werden die 16 Euro komplett an ihre Kunden weitergeben. Feisel empfiehlt zu untersuchen, auf welchen Strecken sich von Lufthansa auf andere Fluggesellschaften umsteuern ließe. Bis auf wenige Monopolrouten wie Frankfurt-Hamburg werden die meisten Strecken von mindestens einer weiteren Airline bedient.

...

In: BizTravel.de, 01.07.2015

Zurück